Ein recht persönlicher Streifzug…
In mein Leben bekam ich bewusst oder unbewusst immer meine Energie aus Spannungsfeldern, um MEINE Leben-Schritte zu gehen, tiefere Erkenntnisse zu sammeln und etwas zu bewegen.
Das freie Spiel in meiner Kindheit im Elternhaus stand und steht als Pol zu den ersten Grundschuljahren in einer sehr strengen elitären (Privat) Schule.
Die behütete Kindheit im Elternhaus in einem beschaulichen Berliner Vorstadtbezirk stand auf der anderen Seite zu der anschließenden Oberschulzeit in einer Gesamtschule in einem `Trabanten´-Stadtteil mit all ihren sozialen Spannungen und Herausforderungen. Es war die beste Schule, für mich.
Nach der Kopf-Arbeit des Abiturs wählte ich die Hand-Arbeit: Ich wurde Gärtnerin; als Universitäts-Gärtnerin.
Besonders die wunderbaren Zusammenhänge von Rahmenbedingungen und Wachstum der Pflanzenwelt faszinierten mich. Ich besann mich im Anschluss der Berufsausbildung darauf, mehr zu verstehen über die ganzheitliche Entwicklung und das Wachstum des Menschen, besonders in der Kindheit, und dies besonders in und mit einer natürlichen Umwelt. Ich vereinte diese beiden Zugänge zum großen Thema Leben und Lebendigkeit und wurde zunächst Umweltpädagogin.
Ich wollte aber dann noch mehr und tiefere Erkenntnisse über das Wachstum und die Entwicklung von Kindern gewinnen, ich begann mit dem Studium – ein auch praxisorientiertes Studium der Erziehungswissenschaften, seinerzeit einmalig in Deutschland. Wunderbar.
Es ermöglichte die wissenschaftlichen Theorien mit praktischen Erfahrungen zu verbinden z.B. so arbeitete ich in interdisziplinären, generationsübergreifenden Projekten, gründete einen Verein, leitete Kindergruppen, rief partizipative Kinderprojekte ins Leben und parallel schrieb, forschte und studierte ich mit ganzem Herzen. Das wissenschaftlichen Denken und Forschen hatte mich ´infiziert´. Ich gehe seitdem meinen individuellen Weg in dieser ganz eigenen Welt `der Wissenschaften`.
Nach einem wohl recht guten Hochschulabschluss zum Thema ´Erlebnis-Bildung und Wissenszeitalter` wollte ich als Frau, wie so viele junge Frauen heute – und weltweit, dann Berufs- und Karriere-orientiert `DURCHSTARTEN´. Auch die Universität lockte.
Der Himmel, die Natur oder wer auch immer wollte es anders: Ich bekam die wundervollen Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Ein Geschenk!!
Dennoch dies war zu diesem Zeitpunkt eine berufliche `Vollbremsung´ für mich als Frau, weil dann auch Mutter, gleich zweifach. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für mehr und GUTE Familienorientierung waren zu diesem Zeitpunkt noch beklagenswerter als heute.
Es wollte dann nach 2 Jahren noch ein weiteres Kind in unsere Familie, es war natürlich auch sehr willkommen.
Gesellschaftlich offiziell in Deutschland war ich dann als Mutter von drei Kindern und Akademikerin beruflich abgeschrieben und zunächst raus aus dem Berufsgeschehen. Ein solider finanzieller Rückhalt fehlte. Arbeitsmarktpolitik in Deutschland – seit Jahren ein Dilemma!! Kein Grund zur Scham!!
Hier und da eine Weiterbildung. Bewerbungen. Die gesellschaftlichen Argumente wie: `Super qualifiziert` ABER: zu viele Kinder, zu lange raus etc. konnte ich nicht mehr hören, selbst wenn der Vater der Kinder Vollzeit- Einsatzbereit war und ggf. auch die Großmutter... Nein, durch die Blume wurde immer wieder und noch immer gesagt: die Kinder gehören ja ´eigentlich´ zur Mutter…
Und dennoch, bewusst experimentierten wir als Eltern, als Vater und Mutter, für uns von Beginn an, an einem anderen Familienmodell als jenes mit (besonders deutscher)Tradition oder gar den umgekehrten Vorzeichen; d.h. dem kompletten Rollentausch.
Gleichwürdigkeit als Elternteile, als Mutter und Vater war und ist unser Ziel. Anerkennung für das jeweilige TUN. Familienarbeit ist Arbeit, fast unbezahlt– bitte möglichst zu gleichen Teilen, Versorger und Ernährer sein ist bezahlte Arbeit – bitte zu gleichen Teilen und bitte über dem Existenzminimum.
Aus der riesig großen Wut, über die noch immer gesellschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen für Familien, wurde und wird noch heute mein Treibstoff: dieser führte uns zunächst mit großem Auswanderungs-Plänen nach Skandinavien (Dänemark), der Familienfreundlichkeit, der größeren Gender-Gerechtigkeit und dem Arbeitsmarktpolitischen Modell der ´Flexurity´ und dem seinerzeit wirtschaftlichen Aufschwungs wegen.
ABER, die große weltweite Finanzkrise kam und wir legten dann (also als ´Ausländer´ in DK) doch verantwortungsvoll unseren Kindern gegenüber, den Rückwärtsgang wieder ein, nach Deutschland.
Unsere Bereitschaft war stärker, für diesen, auch unseren Familien-Wert durch teilweise außergewöhnliche, hauptsächlich gesellschaftliche und private Tiefen zu gehen, wie z.T. materielle Unsicherheit und gesellschaftliche Ausgrenzung.
Kinderprojekte, Bildungs-Projekte und Elternberatung haben wir weiterhin und immer gemacht, mit ganzem Herzen.
Geduld, Zuversicht, langer Atem, unsere Visions – und Umsetzungkraft und die Liebe zu unseren KINDERN, zu Kindern überhaupt, hat über Jahre und Monate CENTAURYNIUS – Institut und Labor für Erlebnis-Bildung entstehen und gedeihen lassen. Im besten Fall ist dies doch BERUFUNG!!